Mittwoch, 27. November 2013

Und, wie war's denn?


Schön war´s. :-) 

Nein, wir wollen euch natürlich etwas mehr erzählen und euch an unseren Gedanken teilhaben lassen. Auch wie es sich anfühlt, wieder da zu sein…


Neun Monate – Zehn Länder …und eine Million tolle Erinnerungen an Orte, Abenteuer, Menschen, Landschaften, Aktivitäten, Tiere, Städte und vieles mehr.


Als Freundinnen gefahren – als Schwestern wieder gekommen!


Ja, so ist es. Nach so vielen gemeinsamen Nächten, positiven und negativen Erlebnissen sind wir gefühlt als Schwestern wieder gekommen. Nicht zuletzt durch unser Aussehen. Die letzten Monate wurden wir (fast täglich!) ungelogen gefragt, ob wir Schwestern wären. Und irgendwann glaubten wir es selbst :-) Wir hatten zur gleichen Zeit Hunger, wollten die gleichen Städte anschauen, hatten gleiche Interessen was die Touren betraf, hatten immer ein Lächeln auf den Lippen und wir schnarchten nicht. :D Das alles trug dazu bei, dass wir neun Monate gemeinsam genossen haben. Uns haben ganz andere Dinge bewegt als das Wetter oder das Essen. Ja klar haben wir die Macken einander auch kennengelernt. Wer ist denn schon perfekt? 




Es gab Zeiten, wo wir traurig waren, weil wir Abschied nehmen mussten von neuen Freunden. Viele können solch Gefühle nicht wirklich nachvollziehen. Hier haben wir eine ganz interessante Passage im Internet gefunden. Es trifft es auf den Punkt:


„Ein Backpacker hat nur echte Freunde, keine Bekanntschaften. Um das zu verstehen, musst du wissen, dass jede Begegnung auf seinen Reisen wie im Zeitraffer abläuft. Ein Backpacker ist in der Lage während einer Ein-Tages-Begegnung mit einem anderen Reisenden, die andere Person kennenzulernen, sich zu verlieben, eine unvergessliche Zeit zu haben, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen und sich schmerzhaft wieder zu trennen, noch bevor die Sonne zum zweiten Male untergeht. Niemand ist vertrauter mit Trennungsschmerz als ein reisender Backpacker. Das ist der bittere Preis für die bewusste Entscheidung oberflächliche Reisebekanntschaften gegen intensive Seelenverwandtschaften zu tauschen und Zeit als das kostbarste Gut der Menschheit zu wertschätzen. Für Backpacker spielen sich Freundschaften auf einer anderen Ebene ab, als du sie vielleicht gewohnt bist. Es ist die Liebe zu anderen Menschen, die einen Backpacker Besonders macht. Dies ist im Grunde die wertvollste Facette unserer Persönlichkeit, die du uns niemals nehmen darfst. (…)


Der Facebook Account eines Backpackers nimmt wöchentlich zu, wobei er dir glaubhaft versichern kann, dass er all seine Freunde persönlich getroffen hat, auf ein Bier in der Khao San Road, auf einen philosophischen Smalltalk über die Maya-Dynastie an der Pyramide von Chichen Itza, beim Schnorcheln auf den Perhentian Islands oder beim Vernichten eines Vodka-Buckets auf der Fullmoon Party auf Ko Phangan.“ :-)


Natürlich freuten wir uns nach so langer Zeit auf Zuhause, auf Familie und Freunde. Wir haben die meistgehörten Fragen einmal zusammengefasst:

  
Was ist das Schöne an so einer Reise?

Für manche ist es einfach das Fernweh, die Sehnsucht in andere Länder und Kulturen einzutauchen. Für andere geht es darum Menschen kennen zu lernen, das ist nirgends einfacher als auf Reisen. Für viele geht es darum einmal aus der Gesellschaft und ihren Zwängen auszusteigen, sich frei und unabhängig zu fühlen – und Reisen ist definitiv das ultimative Gefühl von Freiheit. Das Gefühl in der Gegenwart zu leben, nie an Morgen denken zu müssen und keinerlei Verpflichtungen zu haben.



Versteht ihr euch denn noch?

Wie ihr wisst, sind wir keine Sandkastenfreunde. Wir kannten uns erst ein halbes Jahr als wir beschlossen haben zusammen auf Reisen zu gehen. Aber was soll schon schiefgehen, wenn man zur gleichen Zeit Hunger hat oder eine Toilette aufsuchen muss? :-)


In Leipzig waren wir viele Nächte unterwegs, aber auf der Reise waren wir beide keine Partymäuse, die ständig feiern gehen mussten. :D Wenn wir einmal aus waren, dann richtig und die ganze Nacht. Am nächsten Morgen waren wir dann BEIDE völlig hinüber und zu nichts zu gebrauchen…  :D

Und ja, wir können heut noch genauso zusammen lachen wie am ersten Tag!

 

Ihr seht, es hat gepasst. Wir sind zusammen gestartet und zusammen gelandet und das mit jeder Menge Erlebnisse im Kopf. 



Wo hat es euch am besten gefallen?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Es lässt sich nicht auf ein Land eingrenzen. Jedes Land hatte seine Highlights und überragte mit seinen Eindrücken. Man kann es schlecht vergleichen. Wenn es aber darum geht, wo wir unser Herz verloren haben (an das Land und nicht an die Männerwelt!) und uns vorstellen könnten, dort eine Weile zu leben, wäre das für Anett: Malaysia und Mexiko und für Ines: Malaysia und Malaysia :D



Von welchem Land ward ihr enttäuscht?

Ebenso sehr schwierig. Wirklich enttäuscht waren wir nicht. Wir haben jede Minute genossen. Aber von Costa Rica hatten wir irgendwie andere Vorstellungen. Was schwebt einem im Kopf, wenn man diesen Namen hört? In unserer Phantasie sah es halt etwas anders aus. Die Traumstände haben wir zwar gefunden in Puerto Viejo, aber wir mussten lange suchen. Die Hauptstadt war wirklich, entschuldigt, die Hässlichste. Sorry, es ist einfach so. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passte nicht und wir waren ein klein wenig enttäuscht über das Bussystem. Da waren wir wohl etwas verwöhnt. 


Aber für Naturliebhaber, Ökofreaks und Urlauber, die einen Euro mehr gespart haben, ist Costa Rica jede Reise wert. Wie gesagt, es ist ein tolles Land, aber wir hatten andere Erwartungen.

Und Erwartungen sind so ziemlich das Schlimmste überhaupt. Dieses mentale Bild formt sich langsam aber sicher und es zerstört vieles. Es zerstört die Offenheit, die Unvoreingenommenheit.

Zum Glück war es bei den anderen Ländern nicht ganz so. Und was ist passiert? Alles ist sensationell, neu und spannend… keine Meinungen im Kopf, keine vorgefertigten Bilder. Man kann halt nicht enttäuscht werden. Nur so macht das Reisen am Meisten Spaß.



Wie sah es um eure Gesundheit aus?

Da hatte Anett ganz klar die schlechteren Karten. Abgesehen von entzündeten, zahlreichen Mückenstichen hat sie höchstwahrscheinlich das Dengue Fieber erwischt (wird noch getestet, Symptome jedenfalls trafen zu). Ebenso hatte sie eine heftige Bronchitis lahm gelegt, ein anderes Mal eine ordentliche Erkältung und in Peru spielte einmal der Magen nicht so ganz mit. Genaueres darüber möchtet ihr nicht wissen… Ines jedoch hatte nur eine leichte Erkältung, ach ja und an einem Tag mal eine heftige Hautrötung… daran war das Straßenessen in Bangkok schuld. Gott sei Dank mussten wir kein Krankenhaus von innen besichtigen.



Und Angst habt ihr nie gehabt?

Ähm klar, es wäre gelogen wenn nicht. Ein Beispiel: Die Busfahrten in Peru. Die Angst fuhr immer mit. Man wurde kurz vor Abfahrt nochmal gefilmt, einmal wurde der Fingerabdruck genommen…und warum? Jap, damit man uns nach einem Unfall identifizieren kann. Das ist nett. Ein System, dass sich anscheinend bewährt hat. Anderes Beispiel: Mexiko. Die Armee war immer und überall präsent. Ob auf der Straße oder nachts im Bus. Und immer die Hand an der Knarre. Für Notfälle versteht sich. Die können ja jederzeit sein.


In Chile´s Hauptstadt sind wir in eine Demo geraten und konnten noch rechtzeitig vor den Wasserwerfern fliehen. Und manchmal lief auch ein schlechtes Gefühl mit, wenn man durch einsamen Straßen schlenderte …aber wir hatten uns und unsere zahlreichen Schutzengel!



Und, wie ist es, wieder daheim zu sein?

An das Regenwetter hat man sich irgendwie schnell gewöhnt. Und ruckzuck ist auch alles andere wieder vertraut. 


Gedanklich jedoch:  „Nicht mehr weg, aber noch nicht hier.“ Das trifft es ganz gut. Weg sind wir offensichtlich nicht mehr, aber angekommen irgendwie auch nicht. Was wohl eher daran liegen mag, dass wir bereits neue Pläne geschmiedet haben. Wir könnten uns bestimmt wieder an einen Trott gewöhnen, das braucht nur Zeit, mehr nicht. Doch dazu wollen wir es nicht kommen lassen… :-)



Wie sieht eure Zukunft nun aus?

Unterwegs stellten wir fest, dass wir so schnell nicht wieder in unsere “Büro-Routine” zurück wollen. Für Jeden verständlich, aber wir wollen es umsetzen. Diese Zeit auf Weltreise, das war kein Urlaub, das war unser Leben! Und diesen Lebensstil wollen wir weiterhin verfolgen. Unsere Idee: Reisen und Arbeiten miteinander verbinden.


Weit voraus blicken können wir nicht. Was feststeht ist, dass es uns beide nach Malaysia zurückzieht. Jetzt kommt unsere Lieblingsantwort: Habt ihr denn noch nicht genug? Ganz klares Nein :-) Wir wollen einfach mal länger an einem Ort bleiben und noch mehr eintauchen. Wir mögen dieses einfache Leben, wir mögen das Klima, wir mögen diese Menschen, wir mögen das Reisen, wir mögen, nein wir lieben den Strand und wir lieben diese Atmosphäre. 


Wer möchte nicht einmal dort leben wo andere Urlaub machen? Es ist Hochsaison auf Langkawi, das heißt gute Jobchancen für Anett. Und Ines konzentriert sich auf ihre Yogalehrerausbildung. Aber wie es ausgeht, wie lange wir bleiben oder ob wir Weiterreisen, bleibt ungewiss. Vielleicht könnt ihr dann, wenn ihr mal in Südostasien seid, bei Ines in einem Yoga Kurs entspannen :-) Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden. Also, warum nicht?


Wir haben jedoch zahlreiche Ideen gesammelt für schöne Restaurants und Bars, suchen nur noch entsprechende Investoren :-) aber wir verkaufen auch unsere Ideen samt Konzepte. Ihr könnt aber auch in uns investieren… wir reisen wohin ihr wollt und berichten fleißig :D Das mal am Rande…



Was habt ihr vermisst?

„Nur das Fremde lehrt einem, was wir an unserer Heimat lieben.“  In vielen Ländern war das ganz klar zu beantworten: Heizung und Warmwasser :-) Sich an einem vollen Kühlschrank zu bedienen haben wir natürlich auch vermisst. Natürlich wissen wir auch, welche Sicherheit uns Deutschland bietet.



Wie sah ein typischer Tag aus?

Ines ist meist als erste aufgestanden, laut dem Motto: vor dem ersten Kaffee Klappe halten. Danach quälte sich Anett still aus dem Bett. :-) kleiner Spaß… Das Frühstück war immer sehr entspannt und wir machten uns Gedanken was wir so anstellen bzw. anschauen wollen. Wenn nicht gerade eine Weiterfahrt anstand, was aller 3-4 Tage der Fall war. Was war also zu organisieren? Wäsche waschen, ähm, Wäsche wegbringen, Reiseführer durchstöbern, Busticket besorgen, eventuell eine Unterkunft reservieren? Wenn alles erledigt war, blieb Zeit die Stadt oder die Insel zu entdecken, ja oder eben am Strand zu liegen…


Und wenn ein neues Land anstand, dann bedeutete dies auch neue Währung (wieder umdenken/umrechnen), neue Menschen, neue Eindrücke und andere Kultur mit neuer Geschichte.


Mal ne kleine Info am Rande. Wir haben in 73 verschiedenen Betten genächtigt. :-)




Was könnte man mit nach Deutschland nehmen?

Die Einstellung der Menschen. Sie denken positiv. Es könnte immer jemanden geben, dem es schlechter geht. Und wir Deutschen denken leider meist an die Menschen, denen es besser geht. In diesem Sinne: Pura Vida!


Das Leben zu genießen! Das Wichtigste ist natürlich Gesundheit!

Ach und in vielen Ländern ist es so, wenn sonntags Feiertag ist, wird am darauffolgenden Montag frei gemacht. Ja, das könnte man hier doch auch einführen oder?




Fazit: Wir können nur jedem raten, das zu machen was man mit vollem Herzen liebt. Das Leben ist zu kurz um es mit Dingen zu verschwenden, die uns nicht glücklich machen. Wir haben viel Leid gesehen und gelernt zu schätzen was man hat.



Wir haben noch was Tolles im Netz gefunden: http://lookinforjonny.com/?p=6575
 
Warum man uns Backpacker Mädels einfach nur lieben kann... Nach neun Monaten trifft alles ganz genau zu ;-) ...dieser Text lässt euch an unseren Erfahrungen und unserem Denken teilhaben: 

Backpacker sind gut aussehende, fröhliche Menschen

Du erkennst uns an unserem mokka-farbenen Teint, der unsere Haut im Sonnenlicht schimmern lässt sowie an unserem fröhlichen Lachen. Einige Falten haben wir uns deswegen bereits eingehandelt, vor allem um die Augen und die Mundwinkel. Die sonnengegerbte Haut, nicht etwa wegen unzähliger Solariumbesuche, die Falten nicht wegen fortgeschrittenen Alters – viele, warme, lange Sonnentage und nächtelanges Gelächter, mit guten Freunden aus aller Welt, haben uns gezeichnet.  


Backpacker haben immer etwas zu erzählen

Backpacker sind ganz schön weit herumgekommen, haben viel gesehen und einiges zu erzählen. Es gibt Momente, in denen wir dich stundenlang, mit all unseren aufregenden Stories aus fernen Ländern, unterhalten. Geschichten, die wir mit blumigen Worten bis ins kleinste Detail ausschmücken, sodass du dich fühlst, als seist du in diesem Moment live vor Ort. Wir entführen dich in Sekunden und mit Leichtigkeit in eine fremde Welt im tiefsten Orient, bis dir der betörende Duft von Kräutern und Ölen in die Nase steigt, als würdest du höchstpersönlich über den Markt in Marrakesch spazieren.

Backpacker können Geheimnisse für sich behalten
Backpacker sind wandelnde Bibliotheken voller Erlebnisse und Abenteuer, zu viele um sie zu zählen und erzählen. So bleiben Backpacker immer ein wenig geheimnisvoll und undurchschaubar und tragen einige unvergessliche Stunden in ihrem Herzen, Momente ihres Lebens, die sie niemals jemandem anvertrauen werden. 

Backpacker Mädels sind übrigens die coolsten, die du daten kannst
Du erkennst ein Backpacker Girl daran, dass sie niemals unnötiges Gehabe wegen Kalorien macht, denn sie braucht ganz schön viel Energie für ihre Reisen und sie isst auch viel zu gerne, um sich jeden Tag auf die Waage zu stellen und in mittelschwere Krisen zu verfallen, wenn das letzte Mee Goreng am Straßenstand in Jogjakarta mal wieder in Schweinefett gebraten wurde. Wenn irgendetwas nicht so richtig funktioniert, dann sind Backpacker Mädels angenehm unkompliziert und nörgeln niemals herum, wegen Dingen, die sie sowieso nicht ändern können. Backpacker Mädels würden von sich selbst sagen, sie seien ziemlich „chillig“ und das sind sie auch.

Backpacker Mädels sind authentisch
Alles an einem Backpacker Mädchen ist authentisch. Keine unförmig gegelten Fingernägel, kein MakeUp, das wunderschöne Fältchen und Grübchen versteckt und lebendige Gesichtsmimik zu einer Maske erstarren lässt. Die Sonne selbst hat ihr schönes, langes Haar, ohne erkennbaren modischen Schnitt, hell gesträhnt und die Haarspitzen splissen sich bereits leicht. Sie mag die handgemachten Ohrringe und Halsketten, die sie von den ethnischen Minderheiten in Vietnam für´n Appel und ein Ei erhandelt hat. Glänzenden, teuren Schmuck in den Schaufenstern der Modedesigner, verdienen ihre Aufmerksamkeit nicht. Sie hat niemals teuren Schmuck besessen und weiß dennoch, dass er sich als untauglich erweisen würde. Er würde dem Praxistest nicht standhalten, all die Kratzer und Stöße, die ihr raues Leben mit sich bringt, all die Sonne und das Salzwasser, dem sich dieser Luxus aussetzen müsste.

Backpacker sind tolerant bis zur Schmerzgrenze
Wir würden dich niemals für eine verrückte Idee, außergewöhnliche Klamotten, abgedrehte Freunde, ungewöhnliche Verhaltensweisen oder deine ganz persönliche, schräge aber ehrliche Meinung verurteilen oder kritisieren. Ein Backpacker akzeptiert dich, so wie du bist, mit allen Fehlern und Macken. Wo andere Menschen Fehler sehen, erkennen wir deine Individualität und Persönlichkeit. Eigentlich sind es sogar die Dinge, die dich von anderen Menschen unterscheiden, die wir äußerst anziehend finden und nicht die Dinge, mit denen du dich der Gesellschaft anpasst.

Backpacker fotografieren ihr Essen
Selbst ein lieblos in die Schüssel geworfenes, undefinierbares Straßengericht, auf das andere Menschen sogleich mit feinstem Herpes oder wochenlangem Durchfall reagieren würden, zaubert uns ein begeistertes Lächeln ins Gesicht. Wundere dich nicht, wenn wir sogleich die Kamera zücken und die Mahlzeit fotografisch festhalten wollen; was auf dich wie ein einfaches Nudelgericht wirkt, ist für uns ein Meisterwerk asiatischer Kochkunst, von flinken vietnamesischen Händen in einzigartiger Weise zubereitet.

Backpacker genießen den Moment
Backpacker genießen den Moment und leben im Hier und Jetzt. Zukunftssorgen kennen wir nicht und mit Fehlern der Vergangenheit belasten wir niemals unsere und deine geschätzte Gegenwart, die viel zu kostbar ist, um sie mit Sorgen über Ereignisse zu belasten, die womöglich niemals eintreten werden oder gar mit vergangenen Fehltritten, die wir durch Reue niemals ändern werden. Love everything you do ist unser Lebensmotto.




Mexiko – nun zu viert



Für mich (Ines) begannen die vier Wochen mit meinen Eltern erst mal zitternd. Vorher völlig entspannt, stand ich dann doch nervös am Flughafen von Cancún. Einige Deutsche waren schon durch die Immigration durch, meine Eltern machten es spannend und ließen etwas auf sich warten. Die Minuten zogen sich dahin, die Freude war dann umso größer :-)

Wir brauchen euch sicherlich nicht zu erzählen, dass wir an dem ersten Abend viel gequatscht haben bei ein, zwei Bierchen ;-)



Cancún und Umgebung – die Ferienfabrik


Cancún gilt als eines der größten Touristenzentren der Welt, es ist ebenso der größte Badeort an der Karibikküste. In der Hochsaison zwischen Dezember und April landen auf dem Airport täglich weit über 100 Maschinen. Im Zentrum des Ortes ist traditioneller mexikanischer Stadt-Charme Fehlanzeige. Die Hauptgeschäftsstraße ist man schnell abgelaufen. Interessanter ist da schon die Hotelzone. Dort kann man bestaunen, wie etliche US-Amerikaner ihren Urlaub verbringen. Nach Verlassen der Hauptstraße kommt man auf eine doppelspurige, durch Grünstreifen getrennte breite Straße in eine neue Welt. Den freien Blick aufs Meer bekam man nur an wenigen Stellen zu sehen, hier reihen sich Hotelpaläste auf einer schmalen Landzunge aneinander. Aber wir fanden einen Zugang zum Meer…




Wir verweilten hier zwei Tage.  Nur zur Akklimatisierung für unsere zwei mitreisenden Rentner ;-) Dann nabelten wir uns von den Ferienhotels in der sogenannten Ferienfabrik ab und es ging auf die Isla Holbox.



Noch vor wenigen Jahren lebte auf der etwa 40 km langen und bis zu 2 km breiten Insel vor der Nordküste nur eine Handvoll Fischer mit ihren Familien. Mittlerweile haben sich hier erste, glücklicherweise in angepasster Architektur errichtete Hotels niedergelassen.



In unsere einfache Familien-Hütte hatten wir uns auf Anhieb verliebt, zwei große Betten mit Moskitonetz, eine Hängematte in der Wohnküche und Familienanschluss in Form einer Katze. 



Mehr als Baden, am Strand liegen oder an ihm Kilometer entlang wandern und Vögel beobachten kann man auf Holbox nicht. Die Straßen sind ungepflastert, die einzigen Fahrzeuge sind Golfwagen (auch die Taxis). Also perfekt für einen Urlaubsstart, um ein paar Tage zu entspannen, denn anschließend wartete schließlich eine Backpacker-Tour quer über die Halbinsel Yucatán und ins Hochland von Chiapas auf uns.

 
 


Nordyucatán – die Welt der Maya


Nordyucatán ist das alte Herz der Halbinsel, wo inmitten des trockenen Buschwaldes die Maya-Reiche blühten und die spanischen Eroberer ihre Spuren in bis heute kolonial geprägten Städten hinterlassen haben.

Die Maya, eine Gruppe indigener Völker, erlebten ihre Blütezeit vom 4. bis 10. Jahrhundert und stellten eine mächtige Hochkultur dar. Man unterscheidet zwischen Hochland-Maya (in Chiapas und Guatemala) und Tiefland-Maya (auf der Halbinsel Yucatán und in Belize). Berühmt sind die Maya für den Anbau von Mais, ihre Mathematik und für ihren hoch entwickelten Kalender, geschrieben in Maya-Schrift, die auf Bildsymbolen basiert. In den Städten gab es bis zu 75 m hohe Stufenpyramiden, Paläste, Observatorien und Ballspielplätze.



Nach der Isla Holbox stand das Städtchen Valladolid auf unserer Liste. Mit Fähre und Bus hatten wir die Stadt ziemlich schnell erreicht. Dieser Ort sollte für uns eigentlich nur Ausgangspunkt zu den Maya-Ruinen von Chichén Itzá sein, aber am Ende schlich sich diese Stadt durch seinen unaufdringlichen Charme und angenehme Atmosphäre in unser Herz.



 
Nicht nur unser Wohlfühl-Hostel mit Garten und Hängematten, sondern auch der Schokoladenfabrik-Besuch und die Besichtigung des Klosters San Bernardino de Siena bleiben uns in richtig guter Erinnerung. Aber da waren ja auch noch die Maya-Ruinen ganz in der Nähe der Stadt…







...das war lecker!
conversation area ;-)
 


Die Maya-Ruinen von Chichén Itzá sind wohl die bekanntesten auf der gesamten Halbinsel. Mehrere Stunden liefen wir bei größter Hitze die Ausgrabungen ab. Die Rekonstruktion der Ruinen ist in Chichén Itzá am weitesten fortgeschritten. Daher wirkt die gesamte Anlage sehr aufgeräumt. Der Rasen ist gemäht, alles ist so unglaublich sauber. Man hat nicht das Gefühl in einer alten Mayastätte aus dem 6. Jh. zu stehen. Die Hauptpyramide ist mit ihrer stattlichen Größe von 25 Metern wirklich beeindruckend. Aber die vielen Souvenirverkäufer innerhalb des Geländes fanden wir irgendwie unpassend.





Mit dem Bus ging es von Valladolid ins nicht weit entfernte Mérida. Die kolonial geprägte Stadt im Herzen Yucatáns hat uns mit seinen Open-Air-Veranstaltungen begeistert. Es war mal wieder Tanzabend, wie wir es schon in Oaxaca erlebt hatten. Die Menschen treffen sich auch hier um auf der Straße zu tanzen. Wir sind begeistert, Ines‘ Mama so sehr, dass sie nicht zögert als sie zum Tanzen aufgefordert wird :-)



Auch am nächsten Abend stand Tanzen auf dem Programm. Diesmal wurden aber auf der Plaza traditionelle mexikanische Tänze vorgeführt. 



Tagsüber sind wir einfach nur durch die Straßen spaziert, haben uns die Kathedrale angeschaut oder haben mit einem Kaffee auf der Plaza sitzend das Flair genossen.



have a break :-)


Chiapas – Berge, Wasserfälle und Indígenas


Um ins Hochland von Chiapas zu kommen, erwartete uns eine lange Busfahrt von Mérida bis Palenque. Diese kleine Ortschaft hat nicht viel zu bieten außer zahlreichen Unterkünften und ein paar netten Restaurants. Der Reiz liegt in ihrer Umgebung. Davon konnten wir uns überzeugen als es mit einem Sammeltaxi auf kurviger Strecke zu den Wasserfällen Agua Azul ging. Hier rauschen zahlreiche Wasserfälle das dicht bewaldete Bergland hinab. Dazwischen liegen natürliche Becken, die zum Schwimmen einladen. Dies ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Dann noch ein kurzer Stopp im Restaurant und es ging erfrischt und gestärkt auf der kurvigen Strecke zurück nach Palenque.









Am nächsten Tag ging es wieder mit dem Sammeltaxi los. Diesmal zu den Maya-Ruinen. Nach dem Eingang gab es einen kurzen Fußweg durch den Wald und dann lagen sie vor uns, imposant und geheimnisvoll, umgeben von dicht bewaldeten Hängen, die großartigen Maya-Ruinen von Palenque. Durch ihre Lage in den Bergen, ihre Architektur und mystische Atmosphäre ist sie für uns die eindrucksvollste Ruinenstadt der Maya.






Da die kürzeste Strecke zwischen Palenque und unserem nächsten Ort San Cristóbal von streikenden Lehrern blockiert war, ging es in einer langen, langen Busfahrt mit Umweg zum Ziel. Wir sahen es positiv und haben die Landschaft bewundert. Am Ende waren wir trotzdem froh nach elf Stunden Fahrt in unserem reservierten Hostel anzukommen. Außer Essen gehen ist an dem ersten Abend nicht viel passiert. Erst am nächsten Tag haben wir uns einen Eindruck von der Stadt verschafft.


Die Stadt verzauberte uns mit seinen kopfsteingepflasterten Straßen, den von Kirchen gekrönten Hügeln und mit ihrem indigenen Flair. Denn das Bergland rings um die Kolonialstadt ist die Welt der indigenen Bevölkerung, die noch in ihren Traditionen verhaftet sind. Ob auf dem Markt oder auf der Plaza überall sieht man Frauen in ihren traditionellen Gewändern, auf der Suche nach Käufern für ihre Waren.









In diesem Ort kann man einige Tage damit verbringen durch die Straßen zu flanieren, sich Kirchen und Märkte anzuschauen oder dem Treiben, von Cafés oder Restaurants aus, zu zuschauen. Uns wurde jedenfalls nie langweilig dabei. Auch mussten wir einfach mal wieder ganz profane Dinge erledigen, wie Wäsche waschen ;-)





Von San Cristóbal aus ging es in einem Tagesausflug zum Sumidero Canyon. Zwei Stunden lang sind wir mit einem Boot die Schlucht entlang gefahren mit Blick auf bis zu 1000 m hohe Felswände, zahlreiche Vögel, ein paar Krokodile und ganz viel Müll. Ja, Müll. Überall hatte es Plastikmüll angeschwemmt. Der Bootsführer erzählte uns, dass ein Aufräumprogramm gestartet wurde, aber davon war nicht viel zu sehen. Schade, denn der Canyon mit seinen himmelhohen Felswänden ist wirklich atemberaubend.







Zu einem richtigen Backpacker-Urlaub gehört auch mal eine Nachtfahrt im Bus (die Soldaten rissen uns aus unseren Träumen...sie sind einfach überall). Aber Ines Eltern hatten ja einen Abenteuer-Urlaub gebucht. :-)

Riviera Maya – einfach nur Strand


Die Küste südlich von Cancún ist für den Tourismus perfekt durchorganisiert. Ferienorte wie Playa del Carmen locken mit vielen Unterkünften, Restaurants und regelmäßigen Busverbindungen entlang mehrspuriger Schnellstraßen. Wir bevorzugten es etwas ruhiger und haben uns in Tulúm ein romantisches Eckchen gesucht, wo nur das Rauschen der Brandung als akustische Kulisse zu vernehmen war. Unsere Betten standen in zwei einfachen Strandhütten direkt auf dem Sand und am Meer. Strom gab es nur von 18 bis 24 Uhr. Aber was braucht man mehr. Na gut, vielleicht besseres Wetter. In den Tagen in Tulúm hat es öfter geregnet und gestürmt. So saßen wir bei Regen geschützt unter einem Strohdach und haben gelesen. Auch für Strandspaziergänge musste nicht unbedingt strahlender Sonnenschein sein. Nur für die Fotos bei unserem Besuch der Maya-Festung Tulúm wäre Sonne schön gewesen. Diese Stätte ist nicht sonderlich groß und bezaubert eher durch ihre Lage direkt am Meer, weniger durch ihre Architektur.










save the turtles!

Nachdem ich den Geburtstag meiner Mama letztes Jahr mit ihr zusammen in Laos gefeiert habe, war diese Feier nun für Mexiko angesagt. Ob das jetzt jedes Jahr zur Gewohnheit wird? ;-)
Der Hostelmitarbeiter war super nett und hatte einen Pancake mit Kerzen und Verzierung gezaubert. Die Überraschung war gelungen.





Mit Tulúm waren wir wieder ganz in der Nähe von Cancún, unserem Abflughafen Richtung Heimat. Die Rundreise ging dem Ende zu. Und wie soll man am besten einen Urlaub beginnen und beenden? Ja, mit ein bisschen Entspannung am Strand ;-) Da mussten wir nicht lange überlegen und es ging zurück auf die schöne Isla Mujeres, auf der wir bereits vor der Ankunft meiner Eltern waren.

Die Sonne schien, wir relaxten am Strand, abends gab es  Live-Musik und wir tanzten an der Beach-Bar. Am Ende hatten wir etwas Schlafmangel, denn auf der Insel war es einfach zu schön, um zeitig schlafen zu gehen ;-)




Auch hier mussten wir wieder Abschied nehmen von neu gewonnenen Freunden...





In den vier Wochen mit meinen Eltern haben wir unseren Reisestil nicht geändert. Wir waren weiterhin als Backpacker unterwegs, sind mit öffentlichen Bussen gefahren, zu den Unterkünften gelaufen, haben in preiswerten Hostels übernachtet und in einfachen Restaurants gegessen. Der einzige Unterschied war, dass wir zwei Doppelzimmer brauchten :-)



Die Zeit in Mexiko war viel zu schnell vorbei, aber wir sind uns einig: der Süden Mexikos gefällt uns. Hier ist von allem was dabei. Der Mix von kleinen Inseln mit tollen Stränden, hübschen Städten mit Kolonialarchitektur, Kirchen, die vielen Maya-Ruinen, Berge und Meer begeistern uns. Außerdem sind hier die Menschen einfach nett und gastfreundlich, das Reisen und Leben in Mexiko ist preiswert. Wir werden wieder kommen,  denn das Land ist so groß, es gibt noch einiges zu sehen.



Ihr lest von uns – irgendwann mal wieder :-)