Taman Negara – über die eigenen Grenzen hinaus

Nach den kühlen Temperaturen in den Cameron Highlands wollten wir Wärme. Ja, und die haben wir auch bekommen. Und zwar im Dschungel des Nationalparks Taman Negara.

Drei Stunden Busfahrt lagen vor uns. Aber was für eine Fahrt. Mir (Anett) war circa zwei Stunden so schlecht, ich wollte einfach nur ankommen. Wir fuhren in einem kleinen Van, wo man jeden Huckel spürte und dazu kam das Ständige auf und ab, die hügeligen Straßen und die Kurven. Boahhh, der Körper war durchgeschüttelt. Gott sei Dank blieb das Frühstück im Magen. Angekommen in Kuala Tembeling ging es von dort aus weiter zum Ziel: Kuala Tahan. Drei Stunden mit 12 Leuten in einem kleinen wackligen Langboot auf dem milchkaffeefarbenen Fluss, aber hey, wir sind angekommen. Das Dorf ist das Basiscamp für den Nationalpark, hier gibt es Unterkünfte und Restaurants.

Wir hatten uns vorher ein Hostel ausgesucht, super Bewertung im Lonely Planet, nur wussten wir nicht, dass man wählen konnte zwischen Neu- und Altbau… und wo haben die uns hingesteckt? Klar, Altbau. Dazu später noch mehr. Der Hunger trieb uns zu einem floating Restaurant auf dem Tembeling River. Wir müssen schon sagen, es war ein schönes Flair, irgendwo im nirgendwo :-)

Am nächsten Morgen (zu dieser Nacht gibts später auch noch was zu Lesen) ging es dann in den Nationalpark Malaysia´s: Taman Negara. Dieser Park umfasst 4300 km² schattigen, feuchten, undurchdringlichen Dschungel. Einen Guide brauchten wir nicht, kommen im Dschungel schon allein zurecht. :-) Wie man auf dem Foto sieht wurde ein Teil der Strecke ausgebaut, für die Wanderer etwas einfacher und Frauen können sich nicht verlaufen. Wir wurden vorher nur vor Blutegeln gewarnt, die sind zur Zeit eine große Plage. Nach einer Stunde durch den Regenwald sind wir am Canopy Walkway angekommen. Das sind mehrere wacklige Hängebrücken durch die Baumwipfel 45m über den Boden. Das war nicht ganz schwindelfrei, aber aufregend. Auch die Geräusche aus dem Dickicht sind eindrucksvoll. Wir waren schon ordentlich durchgeschwitzt bei den feucht-schwülen Temperaturen, unser Zumba konnte dagegen nicht mithalten :-) 

Aber Ines hatte nicht genug, sie wollte hoch auf den Gipfel des Hügels ...weitere Kilometer… ging ja nur bergaufwärts. Nach 400m Treppensteigen war man schon fix und alle. Haben wir schon die feucht-schwüle Temperatur erwähnt (ihr könnt ja mal in die Sauna gehen und die Bänke auf und ab laufen, da habt ihr eine ungefähre Vorstellung)? Der Rest des Weges führte dann quer durch den Wald. Endlich angekommen auf dem Bukit Teresik haben wir uns eine Pause gegönnt mit einer wundervollen Aussicht auf den tropischen Regenwald. Die Anstrengung hat sich gelohnt. Tja, der Rückweg stand uns ja „nur“ noch bevor.

Es kam die Frage, ob wir denn auch mal negative Erlebnisse haben? Klares Ja! Uns geht es nicht immer blendend. Auf was freut man sich nach solch einer Wanderung durch den Dschungel am meisten? Eine kalte Dusche! Jawohl. Wir haben leider vergessen ein Foto zu schießen. Bei unserem Hostel, Altbau wohl gemerkt, war die Dusche draußen angebaut mit provisorischer Tür, Putzlappen gibt es dort schon gar nicht und man durfte sich die Dusche mit anderen Insekten, verschiedenster Gattung, teilen. Anett hat kurz überlegt gar nicht zu duschen, weil man vorher vielleicht sauberer ist als nachher :-) Also, wir beneiden euch um eure sauberen Bäder! Auf dem Foto seht ihr das Waschbecken, beim Zähne putzen konnte man die fleißigen Ameisen beobachten.

Zum anderen die Busfahrten, die teilweise, wie erwähnt, ganz schön auf den Magen gehen. Die letzten Tage sind wir oft von einem Ort zum anderen, das heißt jedes Mal 5-7 Stunden unterwegs. Das kann ganz schön anstrengend werden.

Diese erste Nacht dort war auch nicht traumhaft. Jede freie Körperstelle ist mit Mückenstichen übersät, dabei lieben die Moskitos Anett noch mehr. Selbst vor dem Gesicht haben die nicht Halt gemacht: Stirn, Auge, Wange, Hals, Hände… Bilder ersparen wir euch. Wäre alles nicht genug haben sich bei Anett auch noch Blasen ums Handgelenk gebildet, die recht groß wurden. Einige sind aufgegangen, jetzt sollten die sich nur nicht noch infizieren. Dazu gesagt, wir waren eingesprüht und Klimaanlage lief. Die zweite Nacht jedoch haben wir unterm Moskitonetz geschlafen. Die Betten haben uns auch wahnsinnige Kopfschmerzen bereitet. Naja, es geht uns jetzt jedenfalls wieder besser. Reicht euch das für´s erste um mal nicht neidisch zu werden? :-) Ach einen haben wir noch. Täglich gestellte Frage: Was essen wir heut schönes? Reis oder Reis oder Nudeln oder doch lieber Reis? :-)

Reisen macht nicht immer Spaß, ist aber immer lohnenswert. 

Nun kann es schnell weiter gehen auf die Insel. Nächster Bericht kommt nicht so spät, versprochen. Waren die Tage bissl faul, haben ja schließlich Urlaub :-)

Ihr lest von uns – irgendwann mal wieder :-)